Mittwoch, 26. April 2023

2006

FELIX HEGER

Oftersheim. Felix wurde am 8. April 2003 geboren. Seine Eltern hatten sich bereits im November 2003 getrennt. Im Juni 2005 wurden sie rechtskräftig geschieden. Sie hatten das gemeinsame Sorgerecht für ihren Sohn. Der Kleine lebte bei seiner Mutter in Oftersheim. Sein Vater, Michael Heger, hatte ein väterliches Besuchsrecht, das er zum Teil sehr unzuverlässig ausübte indem er die Termine kurzfristig absagte, die Zeiten verkürzte oder verlängerte. 

Am Freitag, den 6. Januar 2006, holte Michael Heger Felix bei seiner Mutter ab. Am Sonntag, den 8. Januar 2006 brachte Michael Heger seinen Sohn, nicht wie mit der Mutter verabredet, zurück. Nachdem alle Versuche ihren Ex-Mann telefonisch als auch in seiner Einzimmer-Wohnung Oftersheim zu erreichen negativ verliefen, erstattete die Mutter sofort eine Anzeige gegen Michael Heger wegen Verdacht der Kindesentziehung bei der Kriminalpolizei-Außenstelle Schwetzingen. 

Am Montag, den 9. Januar 2006, nahm die zuständige Behörde die Ermittlungen auf. Michael Hegers Wohnung wurde geöffnet und auf dem Bett liegend fand man zwei Bücher in denen Suizidmethoden beschrieben sind. Michael Heger hatte bereits im Jahre 2000 einen Suizidversuch hinter sich. Er befand sich danach in stationärer Behandlung, die er nach drei Tagen abbrach.

Ab dem Dienstag, den 10. Januar 2006, startete die Polizei im Bereich der Gemarkungen Schwetzingen/Hockenheim und den angrenzenden Randgebieten eine groß angelegte Suchaktion. Dabei kam auch ein Polizeihelikopter zum Einsatz. Es fehlte sowohl von Michael Heger als auch von seinem Auto, einen weißen Opel Astra mit dem Kennzeichen HD PD 847 jede Spur. Der Wagen wurde jedoch am Nachmittag des 10. Januar im Bühlertal geparkt aufgefunden. Die Suche nach Michael und Felix Heger wurde bis in den 14. Januar 2006 ausgedehnt. Dabei wurden Blutspritzer auf der Schneeoberfläche, sowie an einigen Plastiktüten entdeckt, die eindeutig Michael Heger zugeordnet werden konnten.

Ca. 300 Meter vom Parkplatz des PKW entfernt wurde in einer Felsnische ein Unterstand, der nicht als Schlaf- und Aufenthaltsstätte geeignet war, entdeckt. Dort wurden u.a. Kleidungsstücke wie eine Herrenjacke, ein Kinderhandschuh und ein Schnuller sichergestellt. Darüber hinaus fanden sich ein Rucksack, der Personalausweis, EC-Karte, ein leeres Fläschchen 4 cl Weinbrand, eine leere Fl. Likör 0,7 Ltr., eine leere Verpackung Schlaftabletten. Auf der Führerscheinkopie, die in der Jackentasche gefunden wurde, hatte MH auf der Rückseite einen Abschiedsbrief an seine Ex-Frau geschrieben. Wegen starken Schneefalls wurde die Suchaktion schließlich abgebrochen. Michael Heger und sein Sohn Felix wurden nicht gefunden.

Es gibt aber Zeugen, die die beiden gesehen haben wollen. Einmal am 11. Januar in einem Supermarkt in Bühl und am 13. Januar in der Nähe des Grenzübergangs an der Staustufe Iffezheim auf französischer Seite und auf dem Parkplatz des ehemaligen Zollgebäudes. Nach Aussage der Zeugen waren die beiden fußläufig unterwegs. Eine sofort eingeleitete Fahndung auch nach Frankreich verlief negativ. 

Am Sonntag, den 26. Februar 2006, gegen 14.20 Uhr, wurde in Bühlertal, Bereich Gertelbacher Wasserfälle eine von Wildtieren im Gesicht angenagte männliche Leiche entdeckt. Der Fundort des Leichnams lag nur 300 Meter unterhalb des Parkplatzes wo die Polizei den PKW von Michael Heger sicherstellte. Nachdem feststand, daß es sich bei der Leiche um den Vater von Felix Heger handelte, wurde am Dienstag, den 28. Februar 2006 nach dem vermissten Kind eine großangelegte Suchaktion mit vier Leichen- und Blutspürhunden durchgeführt. Doch von Felix wurde keine einzige Spur gefunden. Die Suchaktion musste wiederum wegen starken Schneefalls eingestellt werden. 

Auch die nachfolgenden Suchaktionen, wegen des starken Frosts erst am 4. und 5. April 2006, führten zu keinem Ergebnis. Michael Heger hätte also keinesfalls den kleinen Felix ins Wasser werfen können, denn die Gewässer waren gefroren. Es fand sich nicht der geringste Hinweis, daß Felix jemals dort im Schwarzwald gewesen war. Es ist davon auszugehen, daß Michael Heger seinen Sohn Felix an eine bis heute noch nicht bekannte Person übergeben hat. 

Seine groß angelegte Fluchtaktion war geplant und gut vorbereitet. Er legte bewusst falsche Spuren, wie z.B. Blutspritzer im Wagen, blutverschmierte Plastiktüten am Waldesrand, das Einrichten eines Unterstandes der leicht aufzuspüren war und letztendlich der handgeschriebene Brief an seine Ex-Frau.

Für Hinweise, die zum auffinden von Felix Heger führen ist von privater Seite eine Belohnung in Höhe von 75.000 Euro ausgelobt worden.


DANIELA LANGER


Berlin. Gesehen wurde Daniela Langer zuletzt am 19. Mai 2006. Danach verliert sich die Spur der 40jährigen Frau aus der Feldzeugmeisterstraße 2 in Moabit. Die schlanke Frau, 1,65 Meter groß, gilt als äußerst zuverlässig. Deshalb geht die Polizei davon aus, daß sie das Opfer eines Tötungsverbrechen geworden sein könnte. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

Seit drei Jahren arbeitet Daniela Langner in einer Privatpraxis für Psychiatrie und Neurologie. Sie hat bislang keinen Tag gefehlt, erzählt ein Ermittler. Regelmäßig sei Daniela Langer ins Fitness-Studio gegangen. Auch dort wurde sie nicht mehr gesehen, hieß es bei der Kripo. 

Der 19. Mai war Daniela Langners letzter Arbeitstag - danach hatte sie Urlaub. Die Reise hatte sie bereits gebucht: Eine Fahrt an die Ostsee auf die Insel Usedom gemeinsam mit ihrer Freundin Annemarie A. (60). Doch am Abreisetag blieb Daniela Langer fern. Zu erreichen war die allein lebende Frau auch nicht. Die Freundin erstattete Vermisstenanzeige bei der Polizei. 

Wir haben erst einmal ein paar Tage abgewartet, ob sie nicht doch wieder auftaucht. Doch dann sprach alles dafür, daß wohl ein Verbrechen vorliegt, sagte ein Kripo-Ermittler. Ein Nachbar will die Frau mit dem dunklen, schulterlangen Haar und dem Blumen-Tattoo auf dem Rücken am Tag ihres Verschwindens noch auf der Straße gesehen haben. 

Nun bittet die Polizei dringend um Mithilfe. Die Kripo fragt, wer Angaben zu Daniela Langer machen kann, oder wer sie gesehen hat. Zeugen können sich unter der Telefonnummer (4664) 911101 melden.

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