Dienstag, 25. April 2023

2018

DANIEL CHAPIN-ROBERT




Berlin. Die Polizei Berlin bittet um Mithilfe bei der Suche nach dem transgeschlechtlichen Daniel Chapin-Robert, welcher seit dem 2. Januar 2018 vermisst wird. Die Personenstands- und Namensänderung hat noch nicht stattgefunden. Es ist möglich, daß die vermisste Person als Frau - sie nennt sich Ally - oder als Mann in Erscheinung tritt.

Zuletzt wurde der französische Staatsangehörige in einer Bankfiliale in der Berliner Straße, unweit seiner Wohnanschrift in Wilmersdorf, gesehen. Seitdem gibt es keine Lebenszeichen. Daniel ließ beim Verschwinden alles zurück und schrieb Abschiedsbriefe. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß er sich etwas angetan hat.

Daniel nahm seinen weißen Kater Valentin in dessen Transportbox mit.

Die bisherigen umfangreichen Ermittlungen und Suchmaßnahmen verliefen ohne Erfolg.

Personenbeschreibung:

1,70 bis 1,75 Meter groß, sehr schlank, lange schwarze Haare, zahlreiche Tätowierungen am Körper.

Bekleidung war zum Zeitpunkt des Verschwindens nicht bekannt.

Die Kriminalpolizei fragt:

Wer kann Angaben zum Aufenthaltsort machen?

Wer hat Daniel seit dem 2. Januar 2018 gesehen oder hatte Kontakt?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei der Direktion 2, Charlottenburger Chaussee 75, 13597 Berlin-Spandau, unter der Rufnummer (030) 4664-273317 (zu den Bürodienstzeiten) oder (030) 4664-271100 (außerhalb der Bürodienstzeiten) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.


BIRGIT RÖSING

Essen/Sinntal. Am 26. September 2018 wird Birgit Rösing (58) das letzte Mal gegen 22 Uhr von ihrer Familie zu Hause gesehen. Der Sohn hört noch in der Nacht verdächtige Geräusche und ein Auto. Am nächsten Morgen ist seine Mutter verschwunden. Die Ermittler fanden im Haus mehrere tausend Euro Bargeld, sowie ihren Personalausweis und die Bankkarte. Für den Tag nach ihrem Verschwinden hatte sie einen Termin in ihr Notizbuch eingetragen. Für diesen Termin hat sie sogar eine Fortbildung abgesagt. Was genau der Termin bedeutete, wissen die Beamten bis heute nicht. Ebenfalls merkwürdig: Birgit Rösing besaß drei Personalausweise und zwei Handys. Ihre Familie wusste davon nichts.

Die Polizei entschied, sog. Mantrailer-Hunde einzusetzen. Diese verfolgen den Geruch eines Menschen. Von Mühlheim führte die Spur entlang der A3 bis zur Autobahnabfahrt bei Steinau an der Straße. In einem Waldgebiet bei Breunings verliert sich die Spur. Erstaunlich ist: in genau diesem Waldgebiet ging die Familie der Vermissten öfter Jagen. Birgit Rösing soll allerdings noch nie dabei gewesen sein. Die Route hat uns elektrisiert, sagt Staatsanwalt Mende damals. Über 100 Polizeischüler und fünf Leichenspürhunde suchten das Gebiet im Oktober 2018 zwei Tage lang ab. Ohne Erfolg.

Am Mittwoch, den 15. April 2022, berichtete die Fernsehsendung Aktenzeichen XY ungelöst über den Fall. Wie am Ende jeder Sendung berichtet LKA-Beamter Alfred Hettmer über die Ergebnisse. Ein Zuschauer habe sich gemeldet, der von einem ähnlichen Vermisstenfall berichtet. Dieser habe sich erst Anfang 2020 ereignet und weise viele Ähnlichkeiten mit dem Verschwinden der 58jährigen auf. Es könnte einen Zusammenhang geben, erklärt Hettmer. Auf Nachfrage erklärte die Polizei, daß 20 Hinweise eingegangen sind. Diesen wird nun nachgegangen. Näheres könne man noch nicht sagen. 

Die Polizei wendet sich an die Bevölkerung und fragt weiter: Wer hat rund um das Waldstück bei Breunings rund um den 27. September 2018 herum oder in den Tagen und Wochen danach Beobachtungen gemacht, die mit dem Fall Rösing zu tun haben könnten? 

Die Vermisste wird beschrieben als 1,68 Meter groß mit normaler Statur. Birgit Rösing hatte rot-braune Haare mit Grau-Stich und war vermutlich mit einer Bluse, einer Weste, einer Cordhose und flachen Schuhen bekleidet. Sie trug damals eher dezente Farben.

Hinweise nimmt die Kripo in Essen, Telefon (0201) 8290, oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

 

ANNE-ELISABETH HAGEN

Oslo. Unter unerklärlichen Bedingungen verschwand am 31. Oktober 2018 die Ehefrau eines norwegischen Multimillionärs urplötzlich aus dem Haus ihrer Familie in Lørenskog bei Oslo - seitdem fehlt von Anne-Elisabeth Hagen (68) jegliche Spur.

In der Zeit bis heute hat die Polizei viele Tausend Hinweise erhalten. Weiterhin ist jedoch völlig unklar, was an diesem Halloween-Tag genau geschehen ist.

Fest steht, daß Anne-Elisabeth Hagen an dem Tag im Laufe des Vormittags verschwunden ist. Die Polizei ermittelte zunächst im Geheimen, ging dann aber zehn Wochen später mit dem Fall an die Öffentlichkeit. Dabei berichteten die Ermittler davon, daß die 68jährige vermutlich entführt worden sei. Im Haus wurde demnach ein Schreiben mit einer Lösegeldforderung in Millionenhöhe gefunden, zu zahlen in einer Kryptowährung.

Doch auch nach Monaten blieb jegliches Lebenszeichen der Frau aus - bei Entführungen ist das höchst ungewöhnlich. Die Polizei änderte schließlich ihre Haupthypothese dahingehend, daß die Entführung nur vorgetäuscht worden sei und es sich vermutlich um einen Tötungsfall handle.

Die Angehörigen gaben die Hoffnung trotzdem nicht auf, daß die Frau noch leben könnte. Seitdem wirft der Fall Hagen in Norwegen mehr Fragen auf, als er Antworten liefert.

Wir hatten wie alle anderen Unebenheiten auf dem Weg, sagte der Ehemann der verschwundenen Anne-Elisabeth Hagen jüngst in einem Interview. Dabei gilt das skandinavische Land mit all seinen Fjorden und Wäldern als friedliches Naturidyll. Der wohl dramatischste Vermisstenfall der norwegischen Geschichte passt in dieses Idyll nur schwerlich hinein.

Eine überraschende Wendung erhielt der Fall im Corona-Frühjahr 2020. Anderthalb Jahre nach dem Verschwinden nahm die Polizei plötzlich den steinreichen Ehemann Tom Hagen fest - und zwar unter Tatverdacht. Ihm werde vorgeworfen, seine langjährige Frau getötet zu haben oder anderweitig an der Tat beteiligt gewesen zu sein, gab die Polizei damals auf einer Pressekonferenz bekannt - ein Vorwurf, den Hagen über Anwalt Holden zurückwies. Der Multimillionär kam kurz darauf in Untersuchungshaft, wurde aber nach einigen Tagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Vorwürfe gegen ihn blieben jedoch bestehen. Die Hagens waren zum Zeitpunkt des Verschwindens seit 49 Jahren verheiratet.

Der Investor Tom Hagen zählte damals und zählt auch heute noch zu den reichsten Menschen Norwegens. Das norwegische Wirtschaftsmagazin Kapital listet den heute 73jährigen mit einem Vermögen von rund 2,6 Milliarden Kronen (220 Millionen Euro) auf Rang 166 seiner aktuellen Rangliste der 400 reichsten Menschen des Landes. Damit steht er sogar noch vor dem wohl bekanntesten Norweger auf der Liste, dem Fußballstar Erling Haaland auf Platz 239. Reich geworden ist Hagen vor allem mit Stromverkauf und Immobilien. Dennoch lebten er und seine Familie relativ zurückgezogen und bescheiden.

Ob Tom Hagen weiterhin der Hauptverdächtige in dem Fall ist, will der zuständige Polizeibezirk Øst nicht kommentieren. Die Haupthypothese, daß Anne-Elisabeth Hagen getötet worden sei, bestehe weiter, teilte der stellvertretende Polizeichef Lars Reinholdt-Østbye auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Aber auch mit anderen Hypothesen werde weiterhin gearbeitet, darunter auch Freiheitsberaubung.

Zu den Akten wird der Fall Hagen somit auch fünf Jahre danach nicht gelegt. Die Ermittlungen dauern immer noch an, sagt Reinholdt-Østbye. Auch Jahre nach dem Verschwinden von Anne-Elisabeth Hagen seien weiterhin relevante Ermittlungsschritte zu unternehmen. Dabei gehe es u.a. auch darum, mit frischem Blick auf das umfassende Material zu blicken. Das ist eine anspruchsvolle Arbeit, die Zeit braucht, sagt er.


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