Mittwoch, 26. April 2023

1991

NATHALIE GEIJSBREGTS

Leefdaal (Belgien). Am 26. Februar 1991 sollte die zehnjährige Nathalie Geijsbregts den Schulbus nehmen, seitdem ist sie verschwunden. Die Eltern von Nathalie hatten ihre Tochter an der Haltestelle abgesetzt, damit sie mit dem Bus zur Schule fahren konnte. Wie sich später herausstellte, war sie nie in den Bus eingestiegen. Vermutlich wurde sie entführt.

Trotz mehrerer Spuren kam es nie zu einem Durchbruch. Nathalie wurde nie gefunden. 

Unmittelbar nach dem Verschwinden starteten die Eltern von Nathalie eine große Suchaktion in der Nachbarschaft und verteilten Fotos von Natalie. Polizei und Gerichte suchten mit allen Mitteln nach einer Spur, aber ohne Ergebnis. 

Im Jahr 1999 erhielten die Ermittler einen wichtigen Hinweis. Ein Lastwagenfahrer, der in den Niederlanden wegen drei Kindermorden im Gefängnis saß, gestand einem Mitgefangenen, dass er Nathalie vergewaltigt und getötet hat. Zumindest behauptete das der Mitgefangene. Der LKW-Fahrer hat dies aber bei den Verhören nie zugegeben. Im September 2001 starb der Mann nach einem Unfall im Gefängnis. Das Gericht durchsuchte mehrere Orte, an denen der Mann Nathalies Leiche hätte ablegen können, aber ohne Erfolg. 

Als der Serienmörder Michel Fourniret im Juli 2004 gefasst wurde, glaubte man, auch den Täter im Fall Nathalie Geijsbregts gefunden zu haben. Der Verdacht konnte nicht erhärtet werden.  

Drei Jahre später wurde ein Mann aus Rotselaar wegen des Verdachts der Entführung verhaftet, aber aus Mangel an Beweisen und nachdem er einen Lügendetektortest bestanden hatte, wieder freigelassen. Dennoch will der Leiter der Suchstelle nach vermissten Personen die Hoffnung nicht aufgeben.

Haben Sie weitere Informationen zum Fall Nathalie Geijsbregts? Dann kontaktieren Sie die belgische Bundespolizei über die kostenlose Nummer (0800) 30300 oder das Online-Hinweisformular:  https://www.politie.be/5998/nl/opsporingen/vermiste-personen/minderjarigen/nathalie-geijsbregts (Niederländische Sprache)


TANJA REINTJES

Kleve. Seit dem 8. April 1991 wird die damals 14jährige Tanja Reintjes, zuletzt wohnhaft in Kleve, vermisst. Sie verließ die Wohnung ohne Angabe von Gründen, seitdem ist ihr Aufenthaltsort unbekannt. Die Jugendliche zählte CB-Funk zu ihrem Hobby. 

Personenbeschreibung:

Größe ca. 1,55 Meter, scheinbares Alter etwa 17 Jahre, schlanke Statur, blaue Augen, lange gelockte blonde Haare, drei Ohrringe in jedem Ohr.

Bekleidet war sie mit einem Jeansanzug, auf dem rechtem Hosenbein ein gestickter roter Papagei. Dazu trug sie weiße Turnschuhe mit Reflektoren. 

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Kalkar unter Telefon (02824) 880 entgegen.


OTTO-ERICH SIMON


Düsseldorf. Otto-Erich Simon (71) entstammte einer Winzerfamilie aus Lösnich an der Mosel. 1963 kaufte er zwei Geschäftshäuser an der Düsseldorfer Prachtmeile Königsallee 76 und 78. Simon führte ein unscheinbares Leben und war in der Stadt Düsseldorf bis zu den Medienberichten über sein Verschwinden kaum bekannt.

Simon wurde am 12. Juli 1991 zuletzt lebend gesehen. Dieses Datum ist auch das mutmaßliche Todesdatum. Nur kurze Zeit nach dem Verschwinden, am 22. Juli 1991, legte der Düsseldorfer Geschäftsmann und Bauunternehmer Hans Hansen bei einem schweizerischen Notar den Kaufvertrag für beide Immobilien an der Königsallee vor. Am 14. September 1991 erschien in der lokalen Ausgabe der Bild Zeitung der Artikel Der komische Opa von der Kö, in dem berichtet wurde, daß der 71jährige Simon beide Häuser für 30 Millionen DM verkaufte und mit den Geldkoffern (Gesamtgewicht 45 kg) verschwand. Den späteren Zeugenberichten zufolge lebte Simon in einem luxuriösen Ambiente, ausgestattet mit Gemälden und Porzellan. Die Zeitungsberichte weckten allerdings kein Interesse der Justizbehörden.

Erst im Dezember 1991, nachdem die ersten Bautrupps in die Häuser eingerückt und dort auf persönliche Gegenstände in der nicht gänzlich ausgeräumten Wohnung gestoßen waren, wurde die Polizei benachrichtigt. Von einem Bekannten Simons wurde Vermisstenanzeige erstattet. Bereits nach den ersten Polizeiermittlungen entpuppte sich die Unterschrift Simons auf dem Kaufvertrag als Fälschung. Als Tatverdächtiger wurde der Käufer Hans Hansen verhaftet.

Die 17köpfige Sonderkommission der Polizei konnte die Leiche Simons nie finden, auch in der Wohnung gab es keine Spuren. Der Mordprozess gegen Hansen begann am 1. Februar 1994. Der Fall Simon sorgte nicht nur in der regionalen Presse für Aufsehen. Als Indizien gegen Hansen dienten der gefälschte Kaufvertrag und eine Quittung über den Kauf von Säge, Spaten, Müllsäcken und Kreuzhacke. Während des Prozesses wurden mehr als 100 Zeugen gehört und kurioseste Szenarien durchgespielt. Nach 135 Verhandlungstagen wurde 1996 der Indizienprozess ausgesetzt, weil der Angeklagte unter Depressionen litt und zeitweise an den Verhandlungen nicht teilnehmen konnte. 1998 wurde der Haftbefehl gegen Hansen aufgehoben.

Nach dem Verschollenheitsgesetz galt Simon juristisch als verschollen. Vom Amtsgericht Düsseldorf wurde Simon Ende Januar 1997 für tot erklärt. Anfang 2002 wurde das Gerichtsverfahren wegen Mordes wegen der dauerhaften Verhandlungsunfähigkeit des Beschuldigten eingestellt.

Auf dem Düsseldorf Nordfriedhof erinnert eine Grabplatte mit der Aufschrift In Memoriam Otto-Erich Simon an ihn.

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